26.04.25

FestivalProgramm

AB 10:00 Uhr - Super Saturday

Queerer Marktplatz mit Mini.Vielfalt.Barund diversen Ständen, die das queereLeben vorstellen. Entdecke dabei auchdas lokale Gewerbe, die schöne Altstadtund die weiteren Angebote.

13:30 & 14:45 Uhr - Sightseeing

16:00 Uhr - Podium: Queers Landleben

Queer aufwachsen und leben auf dem Land. Moderiert von Fabian Rütsche

17:00 Uhr - Get ready

17:15 - Mini.Umzug

18:30 Uhr - Pride Speech

19:00-19:45 Uhr - Drag Show

20:00-03:00 Uhr - Party

Sponsoring

Das Sponsoring für die Mini.Pride setzt ein starkes und positives Signal:

Sie zeigen, dass Vielfalt, Gleichberechtigung und Akzeptanz nicht nur leere Worte sind, sondern gelebte Werte.

Wenn Unternehmen und Institutionen sich für die Rechte queerer Menschen einsetzen, unterstützen sie eine inklusivere Gesellschaft und geben der Community die Sichtbarkeit und Unterstützung, die sie verdient.

Wir danken unseren Sponsor:Innen herzlich und freuen uns auf eine gelungene Mini.Pride im Toggenburg.

Unterstützt durch

Presenting Partner

Main Partner

Enabling Partner

Supporting Partner

Fragen & Antworten

Eine Pride ist eine Veranstaltung, die hauptsächlich von queeren Menschen aus der LGBTQIA+-Community organisiert und besucht wird.

Sie dient dazu, die Vielfalt der sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten zu feiern, für Gleichberechtigung zu kämpfen und auf Diskriminierung aufmerksam zu machen.

Das Wort „Pride“ (englisch für „Stolz“) steht im Gegensatz zu Scham oder Unterdrückung, die viele Queere Menschen in der Geschichte erleben mussten.
Die Botschaft ist: Jede Person sollte stolz sein können, wer sie ist, und frei lieben können.

Die heutigen Prides gehen auf die Stonewall-Aufstände in New York im Jahr 1969 zurück.

Damals wehrten sich LGBTQIA+ Menschen gegen Diskriminierung und Polizeigewalt. Diese Aufstände gelten als Beginn der modernen queeren Bewegung.

Kurz gesagt ist eine Pride eine bunte Mischung aus Demonstration, Feier und Gemeinschaftsveranstaltung, die für Akzeptanz und Gleichstellung steht. Sie ist ein Ort, an dem Menschen aus der LGBTQIA+-Community sichtbar werden und für ihre Rechte kämpfen – auf fröhliche, kreative und laute Weise – und mit Unterstützung und Support aus der Zivilgesellschaft.

Die Mini.Pride wird beim Umzug von verschiedenen Organisationen unterstützt, begleitet mit der passenden Musik und satten Beats. Alle Menschen sind eingeladen, am Umzug mitzulaufen.

Ob bunt-kreativ gekleidet oder in gemütlicher Alltagskleidung spielt dabei keine Rolle. Willkommen sind auch Fahnen und Transparente mit ermutigenden Botschaften.

Wer noch nie an einer Pride Parade war, kann sich diese gerne wie eine Art queerer Fasnachtsumzug vorstellen.

Die Freiheit des Einzelnen ist untrennbar mit der Freiheit aller verbunden.

In der Schweiz gibt es Prides, um auf soziale, rechtliche und kulturelle Herausforderungen für die queere Community und die ganze Gesellschaft aufmerksam zu machen und ein Zeichen für Gleichstellung und Akzeptanz zu setzen. Trotz vieler Fortschritte, wie der Einführung der Ehe für alle, bestehen auch heute noch Diskriminierung und Vorurteile in verschiedenen Lebensbereichen gegenüber queeren Personen.

Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen Ort.

Prides sind deshalb ein Fest der vielfältigen, bunten Identität und ein Ort des Widerstands gegen Ungerechtigkeiten, die es in fortschrittlichen Gesellschaften immer noch gibt.
Auch in der Schweiz.

Liebe kennt keine Grenzen, und Gerechtigkeit kennt keine Ausnahmen.

Prides schaffen Sichtbarkeit, stärken den Zusammenhalt und fördern das Bewusstsein für Diversität, sowohl innerhalb als auch ausserhalb der queeren Community. In Zeiten von aufkommender Unsicherheit und globaler Krisen ist dies wichtiger denn je.

Mit der Mini.Pride arbeiten wir im Kleinen an einer Welt, in welcher sich alle Menschen von der Gesellschaft akzeptiert fühlen und in ihren Begegnungen Achtung erfahren.

Wir bauen Brücken zwischen Menschen.
Hier im Toggenburg.

Tag der offenen Tür des Lichtensteiger Gewerbe- und Vereinsleben. Dutzende Fachgeschäfte und Vereine sowie Institutionen öffnen am gleichen Tag wie die Mini.Pride ihre Türen und zeigen Ihre Produkte und/oder Dienstleistungen und Angebote.
Die Gemeinde Lichtensteig ist Trägerin dieser Veranstaltung.

Die Mini.Pride ist tagsüber ein Teil dieses Formats. Der Pride-Umzug markiert das Finale des Super Saturdays, welcher anschliessend zu Ende geht.
Die Mini.Pride feiert anschliessend mit satten Beats in die Nacht hinein.

Das Grossartige am Super Saturday ist der Austausch zwischen Menschen verschiedenster Hintergründe.
Es ist deshalb der ideale Ort, um Brücken zwischen Menschen zu bauen.

Weitere Informationen sind bei der Gemeinde Lichtensteig abrufbar:

www.lichtensteig.ch

Das Toggenburg erleben und an der Mini.Pride feiern – das perfekte verlängerte Wochenende.

Ende April erwacht das Toggenburg in voller Frühlingspracht – und am 26. April wird es bunt! Die Mini.Pride bringt Vielfalt, Musik und Lebensfreude ins Herzen der Region.

Verbinde den Event mit einer entspannten Auszeit: Entdecke malerische Wanderwege, geniesse regionale Köstlichkeiten und erlebe ein Wochenende voller Offenheit, Gemeinschaft und unvergesslicher Momente.

Lichtensteig SG:
Klein, charmant und seit dem Jahr 1400 offiziell eine Stadt.

Schon vor über 600 Jahren hat Lichtensteig Stadtrechte erhalten – und bis heute beweist der Ort, dass Grösse nichts mit Fläche zu tun hat.
Hier verbinden sich Geschichte und Innovation, Tradition und Kreativität zu einem einzigartigen Mix. Als Host City begeistert Lichtensteig mit besonderen Events, herzlicher Atmosphäre und einer Prise Schalk – klein, aber mit ganz grossem Charakter.

Mit dem Zug 🚂

Bahnhof Lichtensteig, 5 Minuten Fussweg zum Städtli. Die Nachtzüge verkehren Richtung Zürich und St. Gallen.
www.sbb.ch


Mit dem Auto 🚗
Parkmöglichkeiten am Bahnhof Lichtensteig, im Parkhaus Wolfhalden und an der Gerbestrasse.
Weitere Parkmöglichkeiten

Der Event Mini.Pride ist dank finanzieller Unterstützung von Institutionen und Sponsor:Innen kostenfrei zugänglich.

Die Konsumation von kulinarischen Dienstleistungen, Getränke sowie alle weiteren Angebote Dritter sind kostenpflichtig.

Für Land und Leute.

Verein

Wir sind eine Gruppe queerer Menschen und Allies aus dem Toggenburg.

Queer ist dabei als Bezeichnung zu verstehen, für alle Menschen die schwul, lesbisch, bi, trans, non-binär, intersexuell, asexuell oder anderweitig divers sind.

Ally/Allies ist der Begriff für alle Angehörigen, Freunde und unterstützende Menschen von Queers.

Unsere Plattformen

Queer.Toggenburg betreibt einmal im Monat den Queer Stammtisch. InteressentInnen dürfen sich gerne auf Insta oder per Mail auf hallo@minipride.ch melden.

Zudem findet 2025 die Erstausgabe der Mini.Pride in Lichtensteig statt.

Weitere Projekte und Plattformen sind im Ideenstadium vorhanden. Man darf gespannt sein.

Wir stellen uns eine Welt vor,
in welcher sich alle Menschen von der Gesellschaft akzeptiert fühlen und in ihren Begegnungen Achtung erfahren.

Wir glauben, dass es der beste Weg ist, diese Welt gemeinsam aufzubauen.

Wir sind hier, um queere Lebensweisen im Toggenburg sichtbar zu machen.

Wir bauen Brücken zwischen Menschen und engagieren uns darum für gegenseitiges Verständnis, Akzeptanz und Solidarität.

Du möchtest dich im Verein engagieren und etwas bewirken?

Wir freuen uns auf coole Menschen.
Melde dich per E-Mail unter hallo@minipride.ch

Voraussetzungen:

  • Identifikation mit der Vision und dem Bestreben des Vereins.
  • Teilnahme an der Vereinsversammlung.
  • Stimmrecht.
  • Möglichkeit zur aktiven Vereinsentwicklung.

MITGLIEDERBEITRÄGE 2025:

  • Normalbeitrag -> CHF 50.-
  • in Ausbildung -> CHF 25.-

Du möchtest den Verein finanziell unterstützen und dir gefallen unsere Projekte und Plattformen? Wir freuen uns über deinen finanziellen Support.

GÖNNER:IN DES VEREINS:

  • Identifikation mit der Vision und dem Bestreben des Vereins.
  • Ideelle Unterstützung der Vereinsentwicklung.

GÖNNERBEITRAG 2025:

  • ab CHF 50.-

Vielfalt in Begriffen

Sprache formt unser Verständnis von Identität – und Identität ist so vielfältig wie die Menschen selbst.

In diesem Abschnitt stellen wir verschiedene Begriffe aus der queeren Community vor, um Orientierung zu bieten und Sichtbarkeit zu schaffen.

Diese Definitionen sind deskriptiv – das heisst, sie sollen erklären und verständlich machen, nicht vorschreiben oder einschränken.

Identitäten sind individuell und können sich mit der Zeit verändern.
Jede*r hat das Recht, sich selbst zu definieren, und keine Beschreibung kann den Facettenreichtum queeren Lebens vollständig erfassen.

Unser Ziel ist es, Brücken zu bauen, Verständnis zu fördern und Raum für Austausch zu schaffen.
Solltest du dich in einer Definition nicht wiederfinden oder eine Ergänzung haben, freuen wir uns über den Dialog.

Lasst uns gemeinsam Vielfalt entdecken.

Die sexuelle Identität und die Geschlechtsidentität sind zwei unterschiedliche, aber oft miteinander verwechselte Aspekte der Identität eines Menschen. Zusammen beschreiben sie, wie Menschen sich selbst wahrnehmen, wen sie lieben und wie sie sich in Bezug auf Geschlecht und Sexualität fühlen.

Die Unterscheidung zwischen sexueller und Geschlechtsidentität hilft, Menschen besser zu verstehen und respektvoll mit ihren Erfahrungen umzugehen.

Beide Aspekte sind persönliche und wichtige Bestandteile der Identität, die massgeblich dazu beitragen, wie Menschen sich selbst und ihre Beziehungen definieren.

Sie zeigen die Vielfalt menschlicher Erfahrungen und erfordern Akzeptanz und Offenheit in der Gesellschaft.

Die sexuelle Identität beschreibt, zu wem eine Person romantisch oder sexuell hingezogen ist. Sie umfasst die sexuelle Orientierung und oft auch die romantische Orientierung.

Beispiele für sexuelle Orientierung:

  • Heterosexuell:
    Anziehung zum anderen Geschlecht.
  • Homosexuell:
    Anziehung zum gleichen Geschlecht.
  • Bisexuell:
    Anziehung zu zwei oder mehr Geschlechtern.
  • Pansexuell:
    Anziehung unabhängig vom Geschlecht.
  • Asexuell:
    Keine oder nur geringe sexuelle Anziehung.


Romantische Orientierung
:

Manche Menschen unterscheiden zwischen sexueller und romantischer Orientierung, z. B. können sie sexuell asexuell, aber romantisch heteroromantisch sein (Anziehung zu einem anderen Geschlecht auf romantischer Ebene).

Sexuelle Identität ist ein wichtiger Teil der Persönlichkeit, weil sie beeinflusst, wie Menschen Beziehungen erleben und gestalten.

Die Geschlechtsidentität beschreibt, wie eine Person ihr eigenes Geschlecht empfindet, unabhängig vom biologischen Geschlecht (d. h., den körperlichen Merkmalen, mit denen sie geboren wurde).

Beispiele für Geschlechtsidentitäten:

  • Cisgender:
    Die Geschlechtsidentität stimmt mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht überein.
  • Transgender:
    Die Geschlechtsidentität unterscheidet sich vom bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht.
  • Non-binär:
    Die Geschlechtsidentität passt nicht in die binäre Kategorie „männlich“ oder „weiblich“.
  • Genderqueer:
    Die Geschlechtsidentität kann sich verändern oder fällt ausserhalb der traditionellen Geschlechterkategorien.


Weitere Aspekte:

  • Manche Menschen identifizieren sich als agender (keine Geschlechtszugehörigkeit).
  • Andere fühlen sich mehreren Geschlechtern zugehörig (bigender, pangender).


Die Geschlechtsidentität betrifft nicht, wen jemand liebt, sondern wie jemand sich selbst in Bezug auf Geschlecht versteht.

Zusammenhang & Unterschiede

  • Sexuelle Identität:
    Bezieht sich darauf, zu wem eine Person romantisch oder sexuell hingezogen ist.
  • Geschlechtsidentität:
    Bezieht sich darauf, wie eine Person ihr eigenes Geschlecht wahrnimmt.


Beispiel
:

  • Eine Person kann sich als trans Frau (Geschlechtsidentität: weiblich)
    und gleichzeitig heterosexuell (sexuelle Identität: Anziehung zu Männern) identifizieren.
  • Eine andere Person kann Non-binär (Geschlechtsidentität) und pan-sexuell
    (sexuelle Identität: Anziehung zu Menschen unabhängig vom Geschlecht) sein.

Das biologische Geschlecht ist ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die nicht immer in die binäre Einteilung „männlich“ und „weiblich“ passen.

Dazu gehören die Chromosomen, bei denen typische Kombinationen wie
XX (weiblich) und XY (männlich) auftreten, aber auch Varianten wie XXY, XO oder XYY, die das Spektrum erweitern.

Ebenfalls relevant sind die Hormone, wie Testosteron und Östrogen, die die Geschlechtsentwicklung beeinflussen. Abweichungen in ihrer Produktion oder Wirkung können zu unterschiedlichen körperlichen Ausprägungen führen.

Ein weiterer Faktor sind die Gonaden (Keimdrüsen), wie Hoden oder Eierstöcke, die bei manchen Menschen auch gemischte Formen (z. B. Ovotestis) annehmen können.

Die äusseren Geschlechtsmerkmale, wie Penis, Vulva oder Klitoris, und die inneren Geschlechtsmerkmale, wie Gebärmutter oder Prostata, sind ebenfalls nicht immer eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen.

Die Forschung zeigt, dass das biologische Geschlecht kein starres System ist, sondern ein Spektrum, in dem sich verschiedene Kombinationen dieser Merkmale befinden können.

Menschen, deren körperliche Merkmale nicht klar in die binären Kategorien passen, werden als intersexuell bezeichnet.

Dieses erweiterte Verständnis verdeutlicht, dass Geschlecht biologisch vielschichtiger ist, als traditionelle Vorstellungen vermuten lassen, und dass Vielfalt ein natürlicher Teil menschlicher Entwicklung ist.

Wissenschaftlicher Konsens

  • Biologisches Geschlecht ist mehrdimensional und kann nicht allein durch eine einzige Eigenschaft bestimmt werden.
  • Die traditionelle Sichtweise von Geschlecht als strikt männlich oder weiblich wird der Komplexität der Natur nicht gerecht.
  • Intersexuelle Menschen verdeutlichen, dass Geschlecht als Spektrum verstanden werden sollte.


Relevanz in der Gesellschaft

Dieses erweiterte Verständnis des biologischen Geschlechts hilft, Diskriminierung zu bekämpfen und zeigt, dass Geschlecht nicht nur eine einfache, binäre Kategorie ist, sondern eine facettenreiche menschliche Eigenschaft.

Jedes Mitglied der Gesellschaft, und das sind wir alle,
wirkt aktiv daran mit, dass die Gesellschaft existiert.

Tun wir das nicht, gibt es die Gesellschaft nicht.
Sie existiert ohnehin nur in unserer Vorstellung.

Man kann sich an dieser vorgestellten Gemeinschaft berauschen,
kann sich selbst in ihr überhöhen.

Aber man kann sie auch massvoll erleben und gestalten.
Wir als Bürgerinnen und Bürger entscheiden darüber,
wen wir zur Gesellschaft zählen und wen nicht.

Das liegt in unserer Entscheidung und wir treffen sie alle.

Jeden Tag.

Jedes Mitglied der Gesellschaft, und das sind wir alle,
wirkt aktiv daran mit,
dass die Gesellschaft existiert.
Tun wir das nicht, gibt es die Gesellschaft nicht.
Sie existiert ohnehin nur in unserer Vorstellung.
Man kann sich an dieser vorgestellten Gemeinschaft berauschen, kann sich selbst in ihr überhöhen.
Aber man kann sie auch massvoll erleben und gestalten.
Wir als Bürgerinnen und Bürger entscheiden darüber, wen wir zur Gesellschaft zählen und wen nicht.
Das liegt in unserer Entscheidung und wir treffen sie alle.
Jeden Tag.

Der Begriff LGBTQIA+ hat sich über die Jahre als ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten entwickelt.

Er steht für Lesbian (lesbisch),
Gay (schwul), Bisexual (bisexuell), Trans, Queer, Inter, Asexuell und das “+” symbolisiert weitere Identitäten und Orientierungen, die in der Abkürzung nicht explizit genannt werden.

Ursprung & Entwicklung

Frühe Begriffe:

In den 1970er Jahren wurde zunächst oft der Begriff “gay” verwendet, um die gesamte Community zu beschreiben, was jedoch viele, insbesondere Lesben, ausschloss. Später wurde LGB als Inklusivitätsversuch eingeführt, um Lesben, Schwule und Bisexuelle gleichermassen zu repräsentieren.

Einbeziehung von Transgender und Queer:

In den 1990er Jahren wurde das T für Transgender hinzugefügt, um geschlechtliche Identitäten ausserhalb des binären Systems einzuschliessen.

Das Q für Queer kam ebenfalls in dieser Zeit hinzu und wurde insbesondere von jüngeren Generationen als Symbol für Vielfalt und Widerstand gegen normative Strukturen verwendet.

Das “+”:

Um die Abkürzung weiter zu öffnen, wurde das ”+” eingeführt, um Identitäten wie Asexuell, Intersexuell, Pansexuell und andere zu berücksichtigen.

Es signalisiert die Bereitschaft, die Vielfalt menschlicher Identitäten anzuerkennen, ohne diese auf eine endliche Liste zu reduzieren.

Bedeutung & Funktion

LGBTQIA+ ist nicht nur ein Begriff, sondern ein Symbol für:

Inklusivität:

Er umfasst eine breite Palette von Erfahrungen und Identitäten.

Sichtbarkeit:

Er gibt marginalisierten Gruppen einen gemeinsamen Rahmen, um gehört und gesehen zu werden.

Politische und soziale Bewegung:

Er vereint Menschen im Kampf gegen Diskriminierung und für Gleichstellung.

Herausforderungen & Weiterentwicklungen

Repräsentation:

Manche kritisieren, dass nicht alle Identitäten gleichwertig repräsentiert werden und spezifische Bedürfnisse in der breiten LGBTQIA+-Bewegung verloren gehen können.

Globaler Kontext:

Während der Begriff in westlichen Gesellschaften weit verbreitet ist, gibt es kulturelle Unterschiede, die die Nutzung und das Verständnis des Begriffs beeinflussen.

Fazit

LGBTQIA+ ist heute mehr als nur ein Akronym; es ist ein dynamisches, inklusives Konzept, das für die Vielfalt menschlicher Identitäten steht. Es symbolisiert den Kampf für Akzeptanz, die Feier der Unterschiede und die Forderung nach Gerechtigkeit für alle, unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität.

Die Mini.Pride benutzt den Begriff Queer für alle LGBTQIA+ Menschen, da dieser in der Aussprache und in der schriftlichen Formulierung flüssiger ist.

Aussprache: ˈlɛsbɪʃ

Der Begriff lesbisch bezieht sich auf Frauen, die sich emotional, romantisch und/oder sexuell zu anderen Frauen hingezogen fühlen. Er ist sowohl eine Identität als auch ein kultureller Begriff, der über die Jahre eine komplexe Entwicklung durchlaufen hat.

Ursprung & Entwicklung

Frühe Sichtbarkeit:

Während der Begriff im 19. und frühen 20. Jahrhundert oft diskret oder abwertend verwendet wurde, begann er mit dem Aufkommen der feministischen und LGBTQIA+-Bewegungen im 20. Jahrhundert, als stolze Identität anerkannt zu werden. Die Frauenbewegung der 1970er Jahre spielte eine zentrale Rolle dabei, lesbische Frauen sichtbarer zu machen und ihre spezifischen Kämpfe gegen Diskriminierung zu thematisieren.

Politische Bedeutung:

In den 1970er und 1980er Jahren wurde “lesbisch” zu einem Symbol des Widerstands gegen Heteronormativität und patriarchale Strukturen. Viele lesbische Frauen engagierten sich sowohl in der feministischen als auch in der LGBTQIA+-Bewegung.

Lesbische Feministinnen setzten sich für die Rechte von Frauen ein und forderten eine stärkere Anerkennung der spezifischen Herausforderungen, die lesbische Frauen betreffen, wie Doppel-Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung.

Bedeutung & Funktion

Heute umfasst der Begriff “lesbisch”:

Identität:

Eine klare und stolze Selbstbezeichnung für Frauen, die Frauen lieben.

Kultur:

Eine reichhaltige Kultur mit eigener Geschichte, Literatur, Kunst und Gemeinschaftsstrukturen.

Sichtbarkeit:

Eine Möglichkeit, gegen Unsichtbarkeit und Diskriminierung anzukämpfen.

Herausforderungen & Weiterentwicklungen

Inklusivität:

Der Begriff wird manchmal hinterfragt, insbesondere im Kontext der Geschlechtsdiversität. Nicht-binäre Menschen, die sich zu Frauen hingezogen fühlen, identifizieren sich möglicherweise nicht als lesbisch, obwohl sie ähnliche Erfahrungen machen.

Sichtbarkeit innerhalb der LGBTQIA+-Bewegung:

Einige kritisieren, dass lesbische Frauen innerhalb der breiteren LGBTQIA+-Community manchmal weniger sichtbar oder repräsentiert sind.

Fazit

“Lesbisch” ist ein historisch verwurzelter und kulturell bedeutender Begriff, der für die Liebe zwischen Frauen, Stolz und Widerstand gegen Diskriminierung steht. Er symbolisiert eine vielfältige und lebendige Gemeinschaft, die sich immer wieder neu definiert und gleichzeitig ihre reiche Geschichte bewahrt.

Aussprache: ˈʃvuːl

Der Begriff schwul bezeichnet Männer, die sich emotional, romantisch und/oder sexuell zu anderen Männern hingezogen fühlen. Er hat eine facettenreiche Geschichte und symbolisiert heute sowohl eine sexuelle Orientierung als auch eine kulturelle Identität.

Ursprung und Entwicklung

Frühe Verwendung:

Im deutschsprachigen Raum war der Begriff lange Zeit ein Schimpfwort, das homosexuelle Männer stigmatisierte. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts begannen homosexuelle Männer, “schwul” selbstbewusst zu nutzen und den Begriff positiv umzudeuten.

Politische Bedeutung:

Mit der LGBTQIA+-Bewegung der 1970er Jahre wurde “schwul” zu einem Symbol des Widerstands gegen Diskriminierung und Repression.

Der Begriff wurde durch Slogans wie “Schwul ist cool” und die Bewegung der Schwulenbefreiung zu einem positiven Ausdruck von Identität und Stolz.

Bedeutung & Funktion

Identität:

Eine klare und stolze Bezeichnung für Männer, die Männer lieben.

Kultur:

Ein Begriff, der eine reichhaltige schwule Kultur mit eigener Kunst, Literatur, Musik und Gemeinschaftsstrukturen repräsentiert.

Sichtbarkeit:

Ein Schlüsselwort, das für die Präsenz und Anerkennung homosexueller Männer in der Gesellschaft steht.

Herausforderungen & Entwicklungen

Stereotypisierung:

Der Begriff “schwul” wird oft mit bestimmten Klischees verbunden, was einige als Einschränkung empfinden.

Sprachgebrauch:

In einigen Kontexten wird “schwul” noch immer abwertend verwendet, etwa als Beleidigung, was zeigt, dass Homophobie weiterhin ein Problem ist.

Inklusivität:

Manche bevorzugen den universelleren Begriff “gay”, da er internationaler ist und als weniger negativ behaftet wahrgenommen wird.

Historischer Kontext

Diskriminierung & Verfolgung: Homosexuelle Männer waren in vielen Ländern Ziel von Diskriminierung, etwa während der NS-Zeit oder durch Gesetze wie §175 in Deutschland, der Homosexualität kriminalisierte.

Erfolge:

Die Entkriminalisierung, die Einführung der Ehe für alle und die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz sind Meilensteine, die auch mit dem Begriff “schwul” eng verknüpft sind.

Fazit

“Schwul” ist heute ein Begriff des Stolzes, der Sichtbarkeit und des Widerstands. Er steht für das Empowerment homosexueller Männer, ihre Identität zu feiern, Diskriminierung entgegenzutreten und eine vielfältige Kultur und Geschichte zu bewahren.

Aussprache: bi

Der Begriff bisexuell bezeichnet Menschen, die sich emotional, romantisch und/oder sexuell zu mehr als einem Geschlecht hingezogen fühlen. Bisexualität ist eine sexuelle Orientierung, die Vielfalt und die Überwindung binärer Denkmuster in Bezug auf Anziehung und Beziehungen repräsentiert.

Ursprung & Entwicklung

Frühe Wahrnehmung:

Bisexualität wurde lange Zeit missverstanden, ignoriert oder als „Phase“ abgetan. Wissenschaftliche Studien, etwa von Alfred Kinsey in den 1940er Jahren, trugen dazu bei, die Existenz eines Spektrums sexueller Orientierung zu verdeutlichen, auf dem Bisexualität als eine natürliche Variation angesehen wird.

Moderne Bewegung:

In den 1990er Jahren gewannen bisexuelle Menschen innerhalb der LGBTQIA+-Bewegung stärkere Sichtbarkeit und begannen, für ihre spezifischen Anliegen einzutreten. Die Bisexual Pride Flag wurde 1998 eingeführt, um Stolz und Zugehörigkeit zu feiern.

Bedeutung & Funktion

Vielfalt:

Anziehung zu Menschen verschiedener Geschlechter, ohne sich strikt auf binäre Kategorien zu beschränken.

Identität:

Eine selbstbewusste und stolze Bezeichnung, die oft als Brücke zwischen verschiedenen Geschlechtsidentitäten verstanden wird.

Gemeinschaft:

Eine kulturelle und soziale Gruppe, die sich für Sichtbarkeit und Akzeptanz einsetzt.

Herausforderungen & Entwicklungen

Unsichtbarkeit und Vorurteile:

Bisexuelle Menschen erleben oft „Bi-Erasure“, das Leugnen oder Ignorieren ihrer Existenz, sowohl in heterosexuellen als auch in LGBTQIA+-Kontexten.

Stereotypisierung:

Bisexualität wird häufig mit Vorurteilen wie Promiskuität oder Unentschlossenheit assoziiert, was die Akzeptanz erschwert.

Repräsentation:

In Medien und Kultur sind bisexuelle Menschen oft unterrepräsentiert oder werden falsch dargestellt.

Politische Bewegung:

Bisexuelle Aktivist:innen fordern seit Jahrzehnten gleiche Anerkennung und Sichtbarkeit innerhalb der LGBTQIA+-Bewegung.

Globale Perspektiven

Bisexualität ist in allen Kulturen und Epochen ein universelles Phänomen, auch wenn der Begriff selbst historisch relativ neu ist. Traditionen in verschiedenen Kulturen, etwa die Anerkennung fluiden Begehrens in indigener Kunst und Literatur, zeigen die historische Tiefe bisexueller Identitäten.

Fazit

Bisexualität steht heute für Vielfalt, Offenheit und die Ablehnung starrer Kategorien von Anziehung und Identität. Der Begriff „bisexuell“ repräsentiert nicht nur eine sexuelle Orientierung, sondern auch die Forderung nach Sichtbarkeit und Gleichberechtigung innerhalb einer inklusiven Gesellschaft.

Aussprache: træns

Der Begriff Transgender bezeichnet Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Trans Menschen können sich als männlich, weiblich, nicht-binär oder in anderen geschlechtlichen Spektren identifizieren. „Transgender“ leitet sich vom lateinischen Wort trans ab, was „jenseits“ oder „über“ bedeutet. Der Begriff umfasst eine vielfältige Gemeinschaft und hat eine bewegte Geschichte von Unsichtbarkeit, Kampf und Stolz.

Ursprung & Entwicklung

Frühe Wahrnehmung:

Lange Zeit wurden trans Menschen entweder unsichtbar gemacht oder pathologisiert. Sie galten als Abweichung von der Norm und wurden oft stigmatisiert. Pionier:innen wie Magnus Hirschfeld trugen Anfang des 20. Jahrhunderts dazu bei, ein wissenschaftliches Verständnis für geschlechtliche Vielfalt zu fördern.

Moderne Bewegung:

Ab den 1990er Jahren wurde „transgender“ zunehmend als Selbstbezeichnung genutzt und entwickelte sich zu einem Symbol des Widerstands gegen binäre Geschlechternormen.

Die Transgender-Bewegung forderte nicht nur gesellschaftliche Akzeptanz, sondern auch rechtliche Anerkennung, wie etwa die Möglichkeit, Namen und Geschlechtseinträge anzupassen.

Bedeutung & Funktion

Vielfalt:

Eine breite Palette von Identitäten, darunter trans Frauen, trans Männer, nicht-binäre und genderqueere Menschen.

Identität:

Der Begriff gibt Menschen die Möglichkeit, ihre Geschlechtsidentität unabhängig von biologischen oder gesellschaftlichen Vorgaben zu definieren.

Kultur und Widerstand:

Trans Menschen haben eine reichhaltige Kultur geschaffen, die Geschlechternormen herausfordert und die Vielfalt menschlicher Erfahrungen betont.

Herausforderungen & Entwicklungen

Diskriminierung:

Trans Menschen sind weiterhin häufig Ziel von Diskriminierung, Gewalt und rechtlicher Benachteiligung.

Rechte und Anerkennung:

In vielen Ländern kämpfen trans Menschen für grundlegende Rechte wie Zugang zu medizinischer Versorgung und rechtliche Anerkennung ihrer Identität.

Repräsentation:

Es wird eine stärkere Sichtbarkeit in Medien, Politik und Gesellschaft gefordert, um stereotype Darstellungen zu überwinden.

Errungenschaften:

Fortschritte wie das Selbstbestimmungsgesetz (in Ländern, die solche Regelungen eingeführt haben) und wachsende gesellschaftliche Akzeptanz markieren wichtige Meilensteine.

Globale Perspektiven:

In vielen Kulturen gibt es historische Traditionen, die Trans-Identitäten anerkennen, wie die Hijra in Indien oder die Two-Spirit-Identität indigener Kulturen Nordamerikas.

Fazit

Transgender steht heute für Vielfalt, Mut und den Widerstand gegen normative Vorstellungen von Geschlecht. Der Begriff ist eine Feier der Selbstbestimmung und ein Symbol für die Überwindung von Barrieren hin zu einer inklusiven Gesellschaft.

Aussprache: kwɪr

Der Begriff “Queer” hat eine vielschichtige Geschichte und Entwicklung durchlaufen, von einem abwertenden Begriff zu einem mächtigen Symbol für Inklusion und Widerstand.

Ursprung & Ursprüngliche Bedeutung

Im Englischen tauchte “queer” im 16. Jahrhundert auf und bedeutete zunächst “seltsam”, “eigenartig” oder “abweichend”. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde es als beleidigender Begriff verwendet, um Menschen herabzusetzen, die als von der heteronormativen oder geschlechtlichen Norm abweichend wahrgenommen wurden, insbesondere Homosexuelle.

Aneignung & Neudefinition

In den 1980er Jahren begann die LGBTQIA+-Community, “queer” bewusst zurückzuerobern und als positiven, stolzen Begriff zu verwenden. Aktivist:innen wie die Mitglieder der Gruppe Queer Nation trugen dazu bei, “queer” als politisches Schlagwort zu etablieren, das sich gegen Diskriminierung und für die Akzeptanz aller sexuellen und geschlechtlichen Identitäten richtete.

In dieser Phase wurde “queer” zu einem Sammelbegriff für alle, die sich ausserhalb der heteronormativen und binären Geschlechtersysteme bewegen.

Gegenwärtige Bedeutung

Heute wird “queer” verwendet, um:

Vielfalt:

Eine breite Palette von sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und -ausdrücken zu umfassen.

Fluidität:

Die Ablehnung von starren Kategorien und Labels zu betonen.

Politischen Widerstand:

Gegen normative Strukturen und Diskriminierung zu stehen.

“Queer” hat sich damit von einem Schimpfwort zu einem Symbol für Stolz, Solidarität und Widerstand gewandelt. Gleichzeitig gibt es Kontroversen, da nicht alle in der LGBTQIA+-Community den Begriff als positiv empfinden, insbesondere ältere Generationen, die die abwertende Verwendung des Wortes noch erlebt haben.

Queer-Theorie

In der akademischen Welt hat sich “queer” als Konzept in der Queer-Theorie etabliert, einer kritischen Perspektive, die binäre Denkweisen in Bezug auf Geschlecht, Sexualität und Identität hinterfragt. Die Queer-Theorie betont, dass Identität sozial konstruiert und dynamisch ist und normative Strukturen ständig hinterfragt werden sollten.

Fazit

“Queer” ist heute ein mächtiger Begriff, der Vielfalt, Offenheit und Widerstand symbolisiert. Er steht für die Ablehnung von Zwängen und Normen und bietet Raum für all jene, die sich nicht in traditionelle Kategorien einordnen wollen oder können.

Die Mini.Pride benutzt den Begriff Queer für alle LGBTQIA+ Menschen, da dieser in der Aussprache und in der schriftlichen Formulierung flüssiger ist.

Aussprache: ˈɪntər

Inter* (Intergeschlechtlichkeit) beschreibt Menschen, die mit körperlichen Merkmalen geboren werden, die nicht eindeutig den typischen biologischen Kategorien „männlich“ oder „weiblich“ zugeordnet werden können. Dies kann sich auf Chromosomen, Hormone, innere und äussere Geschlechtsorgane oder andere biologische Merkmale beziehen.

Merkmale von Intergeschlechtlichkeit

Biologische Vielfalt:

Intergeschlechtlichkeit ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von körperlichen Varianten.
Beispiele sind:

  • Abweichungen in den Geschlechtschromosomen,
    z. B. XXY (Klinefelter-Syndrom) oder XO (Turner-Syndrom).
  • Variationen in der Hormonproduktion, z. B. beim Androgenresistenzsyndrom,
    bei dem der Körper männliche Hormone nicht verarbeiten kann.
  • Unterschiede bei den äusseren oder inneren Geschlechtsorganen,
    z. B. bei Hypospadie (wo die Harnröhre nicht an der Spitze des Penis endet) oder wenn sowohl Hoden- als auch Eierstockgewebe vorhanden ist.

Vielfalt, keine Krankheit:

Intergeschlechtlichkeit ist keine Krankheit oder ein Problem, sondern eine natürliche Variation im Spektrum menschlicher Geschlechter.

Häufigkeit:

Etwa 1 von 2.000 bis 4.000 Neugeborenen wird mit intergeschlechtlichen Merkmalen geboren, je nach Definition und Untersuchung.


Gesellschaftliche & rechtliche Aspekte

Medizinische Eingriffe:

In der Vergangenheit (und teils noch heute) wurden intergeschlechtliche Kinder oft chirurgisch oder hormonell behandelt, um sie einem der binären Geschlechter anzupassen. Diese Eingriffe, oft ohne Zustimmung der Betroffenen, sind international stark umstritten. Viele Inter*-Menschen und Organisationen setzen sich dafür ein, dass solche Eingriffe nur mit informierter Zustimmung der Person selbst durchgeführt werden.

Diskriminierung:

Intergeschlechtliche Menschen erleben oft Diskriminierung, weil sie nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen von „männlich“ oder „weiblich“ entsprechen.

Rechtslage:

In der Schweiz gibt es mittlerweile Gesetze, die das Recht auf körperliche Unversehrtheit von intergeschlechtlichen Menschen schützen sollen.

Intergeschlechtlichkeit & Geschlechtsidentität:

Intergeschlechtlichkeit ist nicht dasselbe wie Transgender oder eine Geschlechtsidentität. Sie beschreibt körperliche Merkmale, unabhängig davon, wie eine Person sich selbst als Mann, Frau, nicht-binär oder anders identifiziert.


Fazit

Intergeschlechtlichkeit ist eine natürliche, körperliche Variation, die zeigt, dass Geschlecht biologisch nicht immer eindeutig in „männlich“ oder „weiblich“ eingeteilt werden kann. Sie ist ein Teil der Vielfalt menschlicher Existenz und erfordert Respekt, Akzeptanz und informierte Entscheidungen durch die Betroffenen selbst.

Aussprache: ˈazɛksuɛl

Asexuell beschreibt eine sexuelle Orientierung, bei der eine Person wenig bis gar keine sexuelle Anziehung zu anderen Menschen empfindet. Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass diese Person keine romantischen Beziehungen eingehen möchte oder unfähig ist, Liebe oder Zuneigung zu empfinden – es bezieht sich rein auf das Fehlen sexueller Anziehung.

Merkmale von Asexualität

Fehlen sexueller Anziehung:

Eine asexuelle Person empfindet keine sexuelle Anziehung zu anderen, unabhängig von deren Geschlecht. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie keinen Wunsch nach Nähe oder Intimität hat – sexuelle Anziehung und andere Formen von Verbindung sind unterschiedliche Konzepte.
 

Spektrum der Asexualität

Graue Asexualität:

Manche Menschen empfinden selten oder nur unter bestimmten Umständen sexuelle Anziehung.

Demisexualität:

Menschen empfinden sexuelle Anziehung nur, wenn sie eine starke emotionale Bindung zu jemandem aufgebaut haben.

Romantische Orientierung:

Asexualität betrifft die sexuelle Anziehung, aber nicht zwangsläufig die romantische Orientierung. Eine asexuelle Person kann z. B. heteroromantisch, homoromantisch, biromantisch, panromantisch oder aromantisch (keine romantische Anziehung) sein.

Asexualität und Beziehungen:

Viele asexuelle Menschen wünschen sich romantische oder platonische Partnerschaften. Intimität und Liebe können sich auf emotionale oder geistige Verbindungen konzentrieren. Einige asexuelle Menschen entscheiden sich, sexuelle Aktivitäten einzugehen, wenn sie es als wichtig für ihre Partnerschaft ansehen, obwohl sie selbst keine sexuelle Anziehung empfinden.

Häufige Missverständnisse

Asexualität ist keine Störung:

Es handelt sich nicht um ein medizinisches oder psychisches Problem. Asexualität ist eine gültige sexuelle Orientierung.

Asexuelle Menschen können sich verlieben:

Sie können tiefe emotionale Bindungen eingehen, auch wenn diese nicht auf sexueller Anziehung basieren.

Asexualität ist nicht das Gleiche wie Enthaltsamkeit oder Zölibat:

Enthaltsamkeit ist eine bewusste Entscheidung, keine sexuellen Aktivitäten einzugehen, während Asexualität ein inhärenter Teil der Persönlichkeit ist.

Warum ist Asexualität wichtig?

Die Anerkennung von Asexualität als legitime Orientierung trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen und den Druck zu verringern, sich an gesellschaftliche Normen anzupassen, die Sexualität oft als zentralen Bestandteil von Beziehungen betrachten. Sie zeigt, dass menschliche Verbindungen vielfältig sind und nicht immer sexueller Natur sein müssen.

Aussprache: nɔnbiˈːr

Der Begriff non-binär beschreibt Menschen, deren Geschlechtsidentität ausserhalb der binären Kategorien von männlich und weiblich liegt. Non-binäre Personen können sich weder ausschliesslich als männlich noch ausschliesslich als weiblich identifizieren oder ihre Geschlechtsidentität als eine Mischung, als fliessend oder als ausserhalb des binären Systems definieren.

Ursprung & Entwicklung

Frühe Wahrnehmung:

Geschlechtsidentitäten jenseits des Binären sind kein modernes Phänomen. Viele Kulturen weltweit haben historisch Konzepte von Geschlecht, die über männlich und weiblich hinausgehen, wie die Hijra in Südasien oder Two-Spirit-Identitäten in indigenen Kulturen Nordamerikas. In westlichen Gesellschaften wurden solche Identitäten jedoch lange unsichtbar gemacht oder marginalisiert.

Moderne Bewegung:

In den letzten Jahrzehnten gewann der Begriff „non-binär“ innerhalb der LGBTQIA+-Bewegung an Sichtbarkeit und Akzeptanz. Non-binäre Menschen sind zentrale Akteur:innen im Kampf für eine geschlechterinklusive Gesellschaft und haben Konzepte wie geschlechtsneutrale Sprache und Genderqueer-Identität vorangetrieben.

Bedeutung & Funktion

Vielfalt:

Eine breite Palette von Geschlechtsidentitäten, die binären Normen hinterfragen und auflösen.

Selbstbestimmung:

Die Möglichkeit, Geschlecht unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen frei zu definieren.

Widerstand:

Eine Bewegung gegen die soziale und rechtliche Einschränkung von Geschlecht auf männlich und weiblich.

Herausforderungen & Entwicklungen

Unsichtbarkeit:

Non-binäre Menschen sind oft weniger sichtbar und werden innerhalb der LGBTQIA+-Bewegung und der Gesellschaft teilweise ignoriert.

Diskriminierung:

Viele non-binäre Menschen erleben Diskriminierung in Bildung, Arbeitswelt und im Zugang zu Gesundheitsdiensten.

Rechtliche Anerkennung:

In vielen Ländern gibt es keine rechtlichen Optionen für Geschlechtseinträge jenseits von „männlich“ und „weiblich“.

Wissenschaftliche & soziale Fortschritte:

Feministische und queere Theorien des 20. Jahrhunderts, wie Judith Butlers Arbeiten zur Performativität von Geschlecht, haben die theoretischen Grundlagen für die Anerkennung nicht-binärer Identitäten gelegt.

Fazit

Der Begriff „non-binär“ steht heute für Freiheit, Vielfalt und die Ablehnung starrer Geschlechterkategorien und deren erlernte Zuordnung. Non-binäre Menschen tragen entscheidend dazu bei, Geschlecht als Spektrum zu verstehen, und kämpfen für eine Welt, in der alle Identitäten respektiert und gefeiert werden.

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